Entlang der Alten Salzstraße - ADFC Stormarn
Die Lübecker Salzspeicher an der Trave

Die Lübecker Salzspeicher an der Trave © ADFC Stormarn

Entlang der Alten Salzstraße

Auf den Spuren des Salzes von Lüneburg nach Travemünde

Die 113 km lange Alte Salzstraße verbindet die alten Hansestädte Lüneburg in Niedersachsen und Lübeck in Schleswig-Holstein. Als Gewürz und Konservierungsmittel war Salz Jahrhunderte lang eines der wichtigsten Handelsgüter. Lüneburg und Lübeck verdanken diesem Handelsgut ihre Macht und ihren Reichtum. Wo im Mittelalter auf sandigen Pfaden wertvolles Salz nach Lübeck transportiert wurde, entdecken wir auf dem historischen Handelsweg die Schönheiten des Herzogtums Lauenburg.

Viel Vorbereitung war dieses Mal nicht notwendig. Die SH-Tourismus-Agentur stellt den GPX-Track zur Verfügung und gibt weitere Hinweise.

Mit der Bahn ging es von Bargteheide über Hamburg nach Lüneburg. Die erste Etappe nach Mölln war nur gut 60 km lang. Da reichte es, erst nach 9 Uhr loszufahren. Wir konnten in Ruhe ausschlafen. Außerdem war das 9-Uhr-Gruppenticket im HVV deutlich preiswerter. Der Nachteil war, dass keine Zeit bleib Lüneburg anzuschauen. Aber nach knapp drei Stunden Bahnfahrt wollten wir sowieso erst einmal auf's Rad.

Schiffhebewerk Scharnebeck
Schiffhebewerk Scharnebeck © ADFC Stormarn

Vom Bahnhof in Lüneburg ging es ziemlich direkt zum Elbe-Seitenkanal, dem wir bis zur Elbe folgten.

 

Erster Stopp war dann das Schiffhebewerk Scharnebeck, das mit einer maximalen Fallhöhe von 38 m das zweitgrößte Senkrecht-Hebewerk Europas ist. Schiffe fahren hier in eine wassergefüllte, verschließbare Wanne und werden dann mitsamt der Wanne gehoben oder abgesenkt. Riesige Gegengewichte bewirken, dass kaum Hebekraft aufgewendet werden muss. Das gilt auch, wenn sich Schiffe in der Wanne befinden, da sie ihr Gewicht an Wasser aus der Wanne verdrängen. Die Wanne hat also mit oder ohne Schiff immer das gleiche Gewicht.

Leider fanden derzeit Reparaturarbeiten statt, so dass wir keine "Schiffshebung" miterleben konnten.

Von Scharbebeck ging es dann zur Elbe, entlang der Elbe und über die Elbe nach Lauenburg.

Marina Lauenburg
Marina Lauenburg © ADFC Stormarn

Nach etwa 25 km: Kaffeepause in der Marina von Lauenburg (Skippertreff). Ein idyllisches Fleckchen am Rand der Elbe, total "unhektisch".

Bei fast 30° und viel Sonnenstrecke wurde das Bier (natürlich alkoholfrei) quasi schon in der Speisröhre absorbiert. Da zu ein leckeres Stück Kuchen. "Igittigitt" werden einige sagen. Aber Bier schmeckt auch zu Kuchen, man muss es nur versuchen.

Entlang des Elbe-Lübeck-Kanals ging es bis nach Mölln, dem ersten Etappenziel.

Elbe-Lübeck-Kanal
Elbe-Lübeck-Kanal © ADFC Stormarn

"Endlose Weiten" wurden am Elbe-Lübeck-Kanal zwar nicht geboten, aber endlose gerade Kilometer auf Kiesschotter. Hier machte sich der "Müsli-Effekt" bemerkbar. Regen und Radfahren bewirken, dass sich die dickeren Brocken mit der Zeit oben auf ansammeln. Praktisch hüpft man dann von Kiesel zu Kiesel.

Den ganzen Tag über war es sehr heiß und schwül. Wir sind mächtig ins Schwitzen gekommen. Unser Wasserverbrauch kam an den Spritverbrauch eines Kleinwagens heran. Unerwartet und glücklicherweise hatten wir leichten Schiebewind. Wenn wir auch noch gegen den üblicherweise herrschenden Gegenwind hätten anfahren sollen ...

In der Nacht hat es kräftig gewittert. Nach einem reichlichen Frühstück ging es bei erträglichen Touren weiter den Elbe-Lübeck-Kanal entlang in Richtung Lübeck.

Durch den Regen wurde die Strecke schwergängig. Die Räder zogen tiefe Spuren in den Sandweg. Das hat viel Energie gekostet. Gegen Mittag waren die Wege wieder trocken und wir kamen auf eine frisch restaurierte Stecke. Die war aufgefüllt und gewalzt, so dass man sie richtig angenehm befahren konnte.

Platten am Elbe-Lübeck-Kanal
Platten am Elbe-Lübeck-Kanal © ADFC Stormarn

Am zweiten Tag, großes Malheur: Reifenpanne mitten im JWD. Normalerweise kann echtes Problem. Mit etwas Wasser aus der Reserveflasche hatten wir schnell die Stelle auf dem Mantel gefunden, an der Luft austrat.

Aber das Rad mit den angeblich "unplattbaren" Reifen hatte eine Besonderheit. Der Mantel saß extrem fest auf der Felge auf. Wir habe ihn nicht abbekommen. Einer der Kunststoffreifenheber hat d'ran glauben müssen. Nach einem Anruf in einer Werkstatt, haben wir erfahren, dass dort der Reifen üblicherweise mit einem Schraubstock "bezwungen" wird. Woher nehmen und nicht stehlen?

Manchmal hat man auch Glück! Eine von uns hatte metallene Reifenheber dabei. Zu dritt haben wir es dann geschafft, den Reifen zu lösen. Da es sich um ein Hinterrad mit Nabenschaltung handelte (da ist der Wiedereinbau und die Justierung der Schaltung nicht ohne) haben wir zunächst versucht, den Reifen im eingebauten Zustand zu flicken. Und wieder Pech! Im Schlauch war an der Stelle, an der das Loch im Mantel war, kein zugehöriges Loch zu finden. Auch mit viel Wasser nicht :-((

Und ein zweites Mal Glück :-)) Als wir schon aufgeben wollten, haben wir zum Zurückstecken des Schlauchs am Rad gedreht. Auf einmal zischte es im Reifen! Das Wasser, was wir zur Lochsuche über den Schlauch gekippt hatten, hatte sich zum Teil unten im Mantel gesammelt. Dort hat sich praktisch eine Pfütze gebildet. Beim Drehen des Reifens ist die Stelle mit dem Loch durch diese Pfütze gewandert ... Und, nun da klar war, wo im Schlauch das Loch war, haben wir auch den Dorn im Mantel gefunden, der das Problem versucht hat. Damit war die restliche Problembeseitigung nur noch ein Klacks.

Lerninhalt:

  1. Der Dorn im Mantel saß sehr fest und hat diese Stelle Luftdicht verschlossen. Ebenfalls saß der Reifen sehr stramm auf der Felge. Deshalb ist die Luft nicht an der Stelle des Dorns entwichen, sondern an einer älteren schadhaften Stelle.
  2. Normalerweise sucht man Löcher in einem Schlauch mit einem Wasserbehälter. Die Innenseite des Mantels kann als solcher dienen.

 

Weiter ging es nach Lübeck. Mittagspause bei den Salzspeichern in der Nähe des Holstentors (s. Titelfoto). Entlang der Trave ging es weiter nach Bad Schwartau. Wie haben als Komoot als Navigationssytem genutzt. Hier zeigte sich dessen Schwäche, dass man keine separaten Wegepunkte erfassen kann. Die Wettervorhersage hatte mit Regen gedroht. Deshalb hatten wir Abstecher zu alternativen Bahnhöfen in die Route eingeplant, die wir aber nur bei Regen ansteuern wollten. Und prompt nicht aufgepasst und übersehen, wo man (nicht) abbiegen sollte.

Travemünde
Travemünde, Passat © ADFC Stormarn

Ohne Regen sind wir in Travemünde angekommen. Im Hafen gab es zum Abschied leckere Fischbrötchen.

Bis zum Endziel, dem Bahnhof Travemünde-Strand, war es nicht mehr weit. Mit der Bahn ging es über Lübeck zurück. Leider gibt es keine direkte Verbindung von Lübeck nach Bargteheide. Man muss in Bad Oldesloe umsteigen. Einige von uns hatten keine Lust auf den Anschlusszug zu warten und sind von dort mit dem Rad nach Hause gefahren. Hier hatte es geregnet, die auf den Straßen standen noch die Pfützen.

Wieder einmal hatten wir eine tolle Radtour. Und wieder ganz ohne Regen während der Fahrt :-))

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