Wümme-Radtour - ADFC Stormarn

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Stormarn e. V.

Wümme

Wümme © ADFC Storman

Wümme-Radtour

Landschaft pur: Von Bremen entlang der Wümme über Rotenburg a.d.W. und Buxtehude nach Bargteheide. Eine kleine Drei-Tages-Fahrradtour bevor es wieder Winter wird.

Dieses Mal waren wir eine etwas größere Guppe. Sieben Radlerinnen und Radler Pedelecs und ich wie immer mit Bio-Bike. Die Vereinbarung: Ich fahre auf gerader Strecke nicht schneller als die Unterstützung durch die Elektromotoren hergibt, dafür müssen die E-Biker an Steigungen auf mich warten.

Bis kurz vor dem Start stand noch alles auf der Kippe. Die Wettervorhersage kündigte Regen an und Wind. Viel Regen und viel Wind! Aber dann, zwei Tage bevor es losgehen sollte, verzogen sich Regen und Wind. Übrig blieb ein kleines Regenband für den ersten Vormittag. Das konnten wir im Zug absitzen.

Mit dem Zug nach Bremen
Mit dem Zug nach Bremen © ADFC Stormarn

Los ging's in Bargteheide mit dem Zug. Der fuhr und das auch noch pünktlich. In Hamburg trafen wir die restlichen Teilnehmer.

Weiter ging es mit der Metronom nach Bremen. Eine nette Dame von der Bahn hat uns den Tipp gegeben, wo das Fahrradabteil sein wird1), damit wir nicht den ganzen Zug entlang laufen müssen. Das hat auch super geklappt. Aus dem ankommenden Zug stiegen sehr viele Leute aus, die entlang des Bahnsteigs zum Ausgang wollten. Da wäre mit den Rädern kein Durchkommen gewesen.

Der Metronom musste in Hamburg auf einen anderen Zug warten. Es waren nur ein paar Minuten, die er teilweise auch wieder aufgeholt hatte. Da wir keinen Anschlusszug erreichen mussten, war das kein Problem.

Kurz vor Mittag kamen wir in Bremen an. Da war erst einmal eine Stärkung angesagt. Eine Bäckerei im Bahnhof lieferte gegen ein faires Entgelt belegte Brötchen und Kaffee.

 

Die meisten der Fotos aus diesem Bericht hat unsere Mitfahrerin Christine geschossen.

1) natürlich relativ zum Bahnsteig. Albert Einsteins Relativitätstheorie sollte man schon beachten!

Die erste Etappe nach Rotenburg a.d.W. war nominal 53 km lang. Einige Tachometer zeigten deutlich längere Strecken an. Vermutlich haben die zugehörigen Radler vorzugsweise die Außenseiten der Kurven benutzt. Möglicherweise, aber laut Angabe der Eigentümer äußerst unwahrscheinlich, waren die Geräte auch falsch eingestellt.

Bremen
Bremen © ADFC Stormarn

Bereits in Bremen gab es die ersten Highlights (Thesaurus: Höhepunkt, Orgasmus). Im 146 m hohen Fallturm des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnik und Mikrogravitation (ZARM) an der Bremer Universität werden Experimente in Schwerelosigkeit durchgeführt. Der freie Fall dauert bis zu 10 Sekunden lang (Wie funktioniert der Fallturm?).

Nicht weit davon entfernt ist das TELESCOPIUM-Lilienthal, ein restauriertes Spiegelteleskop von 1793. Das wurde noch per Hand und mit Flaschenzügen bedient. Der Name Lilienthal hat übrigens nicht mit dem berühmten Luftfahrtpionier Otto Lilienthal zu tun. Lilienthal ist der Name einer an Bremen angrenzenden Gemeinde in Niedersachsen.

Und dann kam Landschaft, gespickt mit Kühen und Schafen. Wiesen, Äcker, Waldstücke, Flußaue, das war's im Wesentlichen.

In Fischerhude
In Fischerhude © Puppencafe, Teelicht

In Künstlerdorf Fischerhude konnten einige der mitfahrenden Frauen dem heftigen Drang nicht widerstehen, dem Teelicht, "das Fachgeschäft für das hochwertige Geschenk, auch für wenig Geld", einen Besuch abzustatten.

Das gleiche Phänomen hatte ich übrigens schon einmal vor etwa 15 Jahren. Damals sind wir auf einer ähnlichen Fahrradtour mit drei Ehepaaren dort lang gekommen. Unter Androhung einer Ehescheidung mussten wir anhalten. Über eine Stunde haben die Männer draußen vor dem Geschäft gehockt.

Dieses Mal gab es für die Uninteressierten im Puppencafe, nicht weit entfernt, dann Kaffee und Kuchen für die einen und Tomatensuppe für die anderen.

 

Fischerhude ist ein Ortsteil der Gemeinde "Flecken Ottersen". "Flecken" ist die Bezeichnung für eine nicht sehr große, aber lokal bedeutende Siedlung. In Niedersachsen gibt es noch knapp 50 Orte, die diesen Zusatz im Namen tragen. Bekannter ist die hessische Bezeichnung "Marktflecken".

Und dann kam zunächst wieder Landschaft. Abwechselung gab es bei den Farben der Kühe, mal braun, mal braun gefleckt. Schwarz-weiße gab es auch.

In Rotenburg a.d.W.
In Rotenburg a.d.W. © ADFC Stormarn

Das Ende der ersten Etappe war Rotenburg. Kaum angekommen, fing es auch heftig an zu regnen. Das nennt man Timing. Man muss es halt drauf haben :-))

Später ging es ins Schnitzelhaus. Eine redliche Portion zu Essen und zwei Bier sorgten nach der Radtour für baldige Müdigkeit. Bereits gegen acht Uhr lagen wir in den Betten. Als bei "Wer wird Millionär" unverhofft die Kandidaten wechselten, war es Zeit, den Fernseher auszuschalten.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Buxtehude. Knapp 80 km sollten es werden.

Der Stadtkern von Tostedt war wegen einer Großbaustelle gesperrt. Da haben wir ein paar Schleifen drehen müssen, bis wir etwas zu Essen gefunden hatten. Schließlich sind wir beim Bostelmann's Hotel gelandet. Auf der Speisekarte gab es Grützwurst mit Bratkartoffeln, eine sehr würzige, rein vegetarische1) und kalorienarme1) Spezialität. Sollte man unbedingt einmal probieren! Aber nicht, wenn man noch einige Kilometer Radtour vor sich hat und der Magen mit dem Beinschwung hin und her geschüttelt wird. Also gab es Kürbissuppe.

1) Es kann sein, dass meine Informationen hierzu nicht ganz korrekt sind.

In Buxtehude
In Buxtehude © ADFC Stormarn

Von der Mittagspause in Tostedt ging es weiter Richtung Buxtehude. Der Hase hätte keine Freude an der Qualität der empfohlenen Radwege gehabt. Viele Sandwege (mit viel losem Sand) und lange Strecken mit holprigem Kopfsteinpflaster. Was am Rad irgendwie lose war, war nachher ab. Die Wegequalität laut Komoot:

  • Loser Untergrund: 7,08 km
  • Fester Kies: 694 m
  • Pflaster: 3,50 km
  • Straßenbelag: 7,78 km
  • Asphalt: 8,33 km

Egal, wir sind ohne größere Probleme durch gekommen.

Es stimmt übrigens nicht, dass in Buxtehude die Hunde mit dem Schwanz bellen. Zumindest Radfahrer werden ganz gewöhnlich über die Vorderseite angeklefft.

 

Tag 3: Durchs Alte Land nach Finkenwerder, mit der Fähre über die Elbe und durch Hamburg zurück nach Bargteheide.

Durchs Alte Land und über die Elbe
Durchs Alte Land und über die Elbe © ADFC Stormarn

Äpfel, Äpfel, Äpfel und weitere Äpfel... Nach einigen hundert Metern: wieder Äpfel! Das Alte Land ist berühmt für seinen Apfelanbau. Auch für die Touristen wird etwas geboten. Überall fand man Tafeln, die Erläuterungen zum Thema -man wird es kaum erraten- "Äpfel" gaben. Tolle Sache! Nur zum Äppelklauen sind wir nicht gekommen.

Die Erntezeit hatte begonnen. Auf den schmalen landwirtschaftlichen Wegen muss man aufpassen, dass man den Treckern nicht ins Gehege kommt.

 

Die Fähre in Finkenwerder, genauer der Fahrkartenautomat, war dann eine Herausforderung. Eigentlich auch nicht der Automat... Mein Plan war, bis zu den Landungsbrücken zu fahren, der Fischbrötchen wegen. Unser ortskundiger Mitfahrer aus Hamburg meinte jedoch vor der Fahrt, dass es bessere Orte gäbe, man müsse eine Station vor den Landungsbrücken aussteigen, der leckereren Fischbrötchen wegen. Also wurde die Route umgeplant. Am Fähranleger habe ich dann noch einmal nachgefragt: "Wir fahren dann jetzt bis zum Fischmarkt?" "Nein, wir müssen nach Övelgönne". Övelgönne gab es aber auf der Liste der möglichen Anlegestellen nicht... Glücklicherweise gab es am Automaten eine Karte, auf der man dann die richtige Haltestelle identifizieren konnte.

 

Regenstopp in Hamburg
Regenstopp in Hamburg © ADFC Stormarn

Während der Zugfahrt und auch nachts hatten wir heftige Regenschauer. Auf der gesamten Tour hatten wir bisher keinen Regen während der Fahrt. In Hamburg hat uns dann -wie sollte es auch anders sein- entgegen der Wettervorhersage- doch noch ein Regenschauer erwischt. Zwar nur 300 Meter vor einer Brücke, aber die wurde zunächst einmal von einer roten Ampel blockiert. Doch noch nass geworden :-(( Pech gehabt.

Entlang der Wandse ging es von dort aus weiter Richtung Norden. Die Sandwege waren nass und mit Pfützen übersäht. Die Kette knirschte vom hochgepritztem Schlamm.

In Rahlstedt gab es einen zweiten dicken Guss. Den haben wir bei Kaffee und Kuchen im Trockenen ausgesessen.

Es war unwahrscheinlich, dass das Fahrrad von allein wieder sauber wird. Zu Hause deshalb gleich den Gartenschlauch auf's Rad und die Packtaschen gehalten.

Den letzten Satz habe ich von der KI bearbeiten lassen wollen. Die machte folgenen Formulierungsvorschlag:
        "Also gleich den Wasserschlauch mit den Packtaschen auf das Rad gelegt."
Irgendwie hat die es doch noch nicht drauf :-))

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